Entstehung

 

Entstehung des Teichs oder wie aus einem Stück Zierrasen ein Biotop wurde

Hallo liebe Leser,

am 7.10.2006 ging´s in aller Herrgottsfrühe los. Das vormarkierte, birnenförmige Loch für den zukünftigen Teich wurde ausgehoben:

12.10.2006: Die Abstufungen für die Flachwasserzonen sind geschafft. Der enge Teil der "Birne" soll eine reine Flachwasserzone bleiben, damit die Vögelchen sich bequem baden können. An seiner tiefsten Stelle ist der Teich 1 Meter tief. Der Abfluß ist auch gelegt und das Loch mit Sand ausgebettet:

13.10.2006: Um später die Teichfolie so weich wie möglich zu betten, verlegen wir erst einmal Vlies:

14.10.2006: Darüber kommen dann die langen Bahnen der Teichfolie, die natürlich stellenweise geklebt werden musste. Die unvermeidlichen Falten stören später überhaupt nicht. Zum Einen wird man sie nie wieder sehen und den Kaulquappen und anderen Wasserbewohnern dienen sie sicherlich als Versteck:

14.10.2006: Eigentlich hätten wir uns an die Angaben des Klebers halten und 24 Stunden mit dem Auffüllen warten müssen. Aber wir riskierten es vorher! Und es ging gut!

20.10.2006: Die ersten Pflanzen sind eingesetzt. Na, ob da jemals was draus wird? Das schaut ja erschreckend kahl aus!

30.10.2006: Die Randplatten sind nun auch verlegt. Alles schaut immer noch kahl und etwas öde aus!

Deshalb machen wir jetzt einen Sprung ins Jahr 2008!

So schaute der Teich am 20. Juli 2008 aus. Nicht wiederzuerkennen, oder?

Hier noch ein Bild vom gleichen Datum:

Und vom 25.6.2009 sind dann ...

... diese Bilder. Hier sieht man auch die "Rettungsinsel" aus vier Holzscheiben, die kleeblattförmig im tiefen Teichteil schwimmt und mit schweren Steinen verankert ist. Denn manch durstiger Vogel landete naseweis auf den Seerosenblättern, um zu trinken, und geriet dann oft in Panik. So haben alle Nichtschwimmer eine Insel, auf der sie sich retten können und wo sie festen Boden unter den Füßen haben:

Welche Wasserbewohner sich sehr bald einstellten, werde ich an anderer Stelle erzählen. Hier möchte ich nur darauf hinweisen, dass ich keine Fische eingesetzt habe wie auch kein einziges anderes Tier. Ich wollte einfach schauen, wer sich hier bei mir von selbst ansiedelt und alles der Natur überlassen. Auch habe ich selbstverständlich auf jegliche Pumpen verzichtet, die wertvollen Laich oder Larven absaugen könnten. Solche Umwälzanlagen sind auch gar nicht nötig, denn die vielen verschiedenen Wasserpflanzen regulieren den Sauerstoffhaushalt hervorragend und das Wasser ist auch heute noch klar.

Einzig zu Beginn der Heißwetterperiode im zeitigen Frühjahr - bevor die Seerosen wieder an der Teichoberfläche sind und zum Sauerstoffhaushalt beitragen - kommt es zu einer Überbildung an Algen. Da fisch ich dann immer mal wieder welche raus, wobei ich darauf achte, dass sich keine Wasserschnecken in ihnen befinden. Die dürfen dann natürlich sofort zurück ins Wasser! J Sobald alle Wasserpflanzen aus der Winterruhe erwacht sind, geht auch die Algenbildung sofort zurück. Die verbleibenden Algen lasse ich einfach im Teich, denn sie sind nicht nur bei Wasserschnecken als Nahrung hochbeliebt sondern dienen auch den Teichfröschen (rana perezi) zur Laichablage und später finden ihre Kaulquappen dann dort auch einen reich gedeckten Tisch!

Die meiste Arbeit macht ein großer Laubbaum gleich neben dem Teich, wenn er seine Blätter verliert. Nach Möglichkeit hole ich die mit dem Kescher dann einmal pro Tag heraus. Ist zwar viel Arbeit, aber der im Sommer so schön schattenspendende Baum muß bleiben! Finden auch die Spatzen, die in Scharen in ihm zwitschern!

Nie wieder möchte ich auf so einen Teich verzichten! Es ist einfach wunderschön, wie sehr er einen Garten belebt!!!

Birgit

Alle Bilder ©copyright by Birgit Kremer
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