Ein kleiner Seeregenpfeifer geniesst auch sein junges Leben und darf unbehelligt von den Stelzenläufern hin- und herlaufen:
Mama Flussregenpfeifer dagegen steht entsetzt von ihrem Gelege auf, als sich ihr ein Stelzenläufer äusserst ungehalten nähert:
"Dieses ganze Mündungsgebiet gehört UNS und UNSREN Küken!" schnautzt der Stelzenläufer Frau Flussregenpfeifer barsch an. Es gilt, diesen aufgebrachten Stelzenläufer so schnell wie möglich wieder loszuwerden und vom eigenen Nest wegzulocken. Mut alleine genügt da nicht. Und so greift Frau Flussregenpfeifer zur Raffinesse, indem sie ...
... immer wieder einen gebrochenen Flügel imitiert und die ungehaltenen Stelzenläufer so geschickt von ihrem Nest weglockt. Die Masche hat übrigens gut funktioniert. Schon bald brütete der Flussregenpfeifer wieder unbehelligt:
Die Stelzenläufer hatten inzwischen auch einen anderen, viel grösseren Typen in ihrem Revier entdeckt, nämlich diesen erschrockenen Seidenreiher, der sich zunächst ängstlich duckte, als die Angriffe aus der Luft begannen:
Dann jedoch versuchte er sich zu wehren und den Stelzenläufern mit rauher Stimme klarzumachen, dass er ihren Kindern ja gar nichts tun würde:
Vergeblich! Alle anwesenden Stelzenläufer flogen in grossartiger Gemeinschaftsarbeit eine Attacke nach der anderen, solange, bis dem armen Seidenreiher nichts anderes als die Flucht übrig blieb:
"Hau ab von hier, Du weisser Riese! Ich will Dich im Gebiet unserer Kinder NIE wieder sehen!" Frau Stelzenläufer liess keinen Zweifel daran, dass ihre Worte ernst gemeint waren:
Unser Seidenreiher schüttelte sich ziemlich verdattert, nachdem er endlich ein ruhigeres Plätzchen gefunden hatte. Doch die Freude über dieses Plätzchen sollte nicht lange dauern, denn ...
... ein anderer, grösserer Seidenreiher (mitten im Federwechsel) landete, der ebenfalls von den aufgebrachten Stelzenläufern vertrieben worden war:
Und der liess seinen ganzen Ärger und Frust an dem jungen Seidenreiher aus, der nun entsetzt die Flucht vor seinem Verwandten ergreifen musste:
Wie viele Eindrücke aus der Tierwelt wir mal wieder sammeln durften! Und es gibt doch nichts Schöneres, als dies alles in Gesellschaft gleichgesinnter Freunde erleben zu dürfen! Wir waren ja alle so begeistert und hatten einen Heidenspass!
Birgit Kremer
Ende