La Janda

 

La Janda
9. Januar 2010


Wir genossen diese ...

... riesige, menschenleere Feuchtlandschaft sehr:

Menschenleer? Ja, in der Tat, denn ausser unserem polnischen Beringerfreund trafen wir stundenlang keine Menschenseele. Wer will auch auf solchen Wegen unterwegs sein? Nur so komische Vögel wie wir Vogelgucker!

Wir bekamen eine Idee davon, wie dieses La Janda in seiner ursprünglichen Lagunenform einmal ausgesehen hat, bevor...

... das Wasser für einen Stausee aufgefangen wurde:

Wegen der grossen Überschwemmungen hatten sich die an die 1.400 Kraniche ganz weit zurückziehen müssen und waren für uns unerreichbar, da sie in privaten Gehöften standen. Im Hintergrund sind sie unscharf zu erkennen. Aber ihre schönen Rufe drangen bis zu uns!

Und unser polnischer Freund war mit Antenne und Empfangsgerät unterwegs, um die Signale besenderter Kraniche aufzufangen. Und er war auch fündig geworden und hatte einen Kranich aus Deutschland und einen aus Estland ausfindig gemacht. Wir unterhielten uns ne ganze Weile und erfuhren viel Interessantes. U.a. erklärte uns A., dass die überall präsenten Windräder abgeschaltet werden, sobald ein Vogeltrupp gesichtet wird. Die Junta de Andalucia bezahlt eine Privatfirma, die mehr als 20 Angestellte hat. Und diese sind den ganzen Tag in der Region unterwegs, um nach Vögeln Ausschau zu halten, haben Zugang zu den Schaltzentralen der Windkraftanlagen und können diese abschalten, falls sie eine Gefahr für die nahenden Vögel darstellen. Natürlich wird dies nicht für einen einzeln fliegenden Bussard gemacht, aber die Kontrolle ist schon sehr strikt. Meine Güte, wie uns das beruhigt hat. - A. hatte auch die Erklärung für die neuen Storchenhorstunterlagen, die wir ja in San Roque so erfreut gesehen hatten. Nun, diese Unterlagen werden von EU-Geldern bezahlt. Es gibt ganz strikte Auflagen, dass alle Horste, die menschlichem Tun weichen müssen, zu ersetzen sind. Dass Naturschutz in der Praxis wenn auch sicherlich nicht perfekt so doch recht gut funktionieren kann, finde ich einfach genial!

Wir setzten unseren Weg fort und da das schutzspendende hohe Schilf von den Wassermassen niedergemacht worden war ...

... entdeckte man nun überall mit Leichtigkeit die ansonsten so scheuen Purpurhühner:

"Meine Wohnung steht unter Wasser und ich hab´ne Menge zu tun!"

Purpurhühner kraxeln normalerweise immer zwischen den Schilfhalmen, fliegen sieht man sie eher sehr selten:

Diese Purpurhühner sollen sich mal nicht wie aufgescheuchte Hühner benehmen! So viel Wasser überall ist doch toll!"

Das fanden auch die Kuhreiher und ...

... Abertausende von Kiebitzen, die ...

... verstreut auf den feuchten Feldern ...

... bei Benalup standen:

Und mit dieser netten Turmfalkendame, die ruhig auf einem Baum am Wegesrand posierte, geht dieser Bericht zu Ende. Es waren wundervolle Stunden in La Janda, das sich uns gestern mal von einer ganz anderen Seite präsentierte!

Herzliche Grüsse

Birgit Kremer

Ende

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