Kurzbericht |
Liebe Leser!
Ein Tief nach dem anderen zieht über den Golf von Cádiz zu uns. Diese starken und andauernden Regenfälle haben in vielen Teilen Andalusiens - vor allen Dingen aber in und um Jerez - zu katastrophenähnlichen Zuständen geführt. Die Bilder dieser Überschwemmungen sind ja im Fernsehen gezeigt worden. Man kann es gar nicht glauben, dass dieses an sich doch so trockne Andalusien plötzlich unter Wasser steht. Teilweise sind diese Überschwemmungen natürlich dadurch bedingt, dass die Talsperren nicht einen Tropfen Wasser mehr auffassen können und so permanent grosse Mengen an Wasser abgelassen werden müssen. Für viele Menschen, Haus- und Wildtiere mit dramtischen Folgen.
Im heimischen Biotop schaute es tagelang so aus:
Der Teich war kaum mehr von den Überschewmmungen im Garten zu unterscheiden. Da hier aber immer alles abläuft, konnte ich noch witzeln und sagen "Mal schauen, wann die ersten Flamingos hier bei mir landen!":
Gestern Morgen kam dann endlich mal ein Zwischenhoch und wir fuhren hoch nach Campillos. Auch dort alles unter Wasser und die Wasservögel standen viel zu weit weg für gute Fotos:
Zwar sahen wir noch kleinere Schwärme von Kiebitzen, aber das Gros scheint Südspanien verlassen zu haben:
Ein fröhlicher Trupp von Einfarbstaren freute sich - wie wir - riesig über den sonnigen Tag:
In Fuente de Piedra angekommen, hielten wir gleich nach dem einjährigen Blaukehlchen Ausschau, das dort immer wieder von einem englischen Vogelfreund in einem bestimmten Revier gesehen worden war. Und tatsächlich, Andy hatte mir die Stelle recht gut beschrieben und plötzlich landete der kleine Kerl vor uns im Busch. Emotion pur, auch wenn das Bild natürlich nur mittelprächtig ist!
Auch von den Trielen gelangen leider keine besseren Bilder:
Der Wasserstand in Fuente de Piedra ist nun viel zu hoch für Watvögel und so bekamen wir ausser ein paar Stelzenläufern nicht viel mehr zu sehen.
Also reichte die Zeit noch aus, um auf dem Rückweg auch an der Guadalhorce-Mündung vorbeizuschauen. Die Unwetter der letzten Woche haben die Strände dort einfach weg- und ...
... Treibgut angeschwemmt. Der Guadalhorce selbst trieb mit starker Strömung gen Meer. Keine Chance, die dort üblichen Reiherarten zu sehen. Das Wasser ist einfach viel zu hoch. Bis hin zum Horizont erstreckt sich die braune Farbe, denn der Fluss reisst viel Erde mit sich.
Diese Desaster hielten Herrn Admiral nicht von seinem genüsslichen Sonnenbad ab:
Im Naturschutzgebiet selber das gleiche Panorama wie in Campillos und Fuente de Piedra. Der Wasserstand ist zu hoch und einzig die vielen Kormorane und ein paar Entchen waren zu sehen. Herr Stockente nimmt aber entsetzt Reisaus, als er uns bemerkt und auch ...
... die scheue Tafelente hat uns im Beobachtungsstand bemerkt:
Auch dem Ehepaar Weisskopfruderente war unsere Anwesenheit nicht entgangen, aber sie bewahrten die Ruhe ...
... und der Erpel zeigte uns seinen in Brautzeiten so schön blau gefärbten Schnabel:
Und das waren dann auch die letzten Sonnenstrahlen, die wir sahen, denn das schreckliche Madeira-Tief kündigte sich schon an, verlief aber bislang hier eher harmlos. Und nun möchten wir Alle das schöne andalusische Wetter wieder haben. Es hat genug geregnet! Die Talsperren sind voll, die Bauern brauchen auch dringend Sonne und vor allen Dingen sollte sich der heilige Petrus bitte mal an die heimkehrenden oder durchziehenden Schwalbenarten erinnern, die bei dem trüben Wetter kaum Aussicht haben, Insekten zu fangen und grosse Verluste erleiden werden, wenn nicht mal endlich wieder die Sonne scheint. Es wird eh schon befürchtet, dass der andauernde Regen die Zilpzalpe stark minimiert hat.
Herzliche Grüße
Birgit